Morbide Adipositas-Krankhafte Fettsucht Was ist krankhafte Fettsucht? Unter krankhafter Fettsucht versteht man eine Erkrankung der übermäßigen Fettspeicherung, resultierend aus einem Missverhältnis von Energiezufuhr und Energieverbrauch. Der Body-Mass-Index (BMI) hat sich als Grundlage der Einschätzung der Fettsucht bewährt ( BMI = Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m)² ). Von einer Adipositas sprechen wir ab einem Wert von 30. Die Fettsucht führt nicht nur zu körperlichen Beschwerden wie Gelenkbeschwerden, Diabetes, Bluthochdruck oder Atemnot sondern stellt auch ein zunehmendes psychisches Problem dar. Der fettleibigePatient hat Probleme bei der Verrichtung einfacher alltäglicher Arbeiten, es treten zunehmend Probleme bei der Arbeit, im Hobby und im Sexualleben auf. Durch gesellschaftliche Diskriminierung werden die psychischen Probleme noch weiter verstärkt. Wenn all diese Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt haben, sollte man an einen chirurgischen Eingriff denken Welche Untersuchungen sind vor einer Operation notwendig? - allgemeine Diagnostik zur Abklärung der Narkosefähigkeit in Zusammenarbeit mit unseren Anästhesisten - Untersuchung der Stoffwechselfunktionen gemeinsam mit unseren Internisten - Psychiologisches Gutachten mit Einschleusung der Patienten in eine Adipositas-Selbsthilfegruppe - Abklärung des Magen-Darm-Traktes, einschließlich Endoskopie Diese Untersuchungen werden bei uns stationär durchgeführt, der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel zwei Tage. Sollten weitere Untersuchungen wegen Unklarheiten notwendig werden verlängert sich diese Zeit - Body-Mass-Index von 38 oder darüber, ohne Folgeerkrankung - Body-Mass-Index von 35 38 bei durch die Adipositas bedingte Folgeerkrankung - Alter zwischen 18 und 65 Jahren - Nachweis von ärztlich kontrollierten Gewichtsabnahmen in der Vergangenheit - Keine Krankheiten, die zur Fettleibigkeit führen - Wille zur Änderung der Eßgewohnheiten sowie Teilnahme an den regelmäßigen ärztlichen Kontrollen und an der Selbsthilfegruppe Diese Kriterien sind Mindestanforderungen, eine Op.-Indikation wird jedoch erst nach Einschätzung aller individuellen Faktoren gestellt, somit auch bei einem Body-Mass-Index < 35. |
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Der Magenballon Durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) wird ein Silikonballon in den Magen gelegt und dann bis zu 500 ml Kochsalzlösung gefüllt. Dadurch wird das Füllungsvolumen des Magens verkleinert, nach geringer Nahrungsaufnahme wird schon ein Sättigungsgefühl ausgelöst. Jedoch darf der Ballon nur maximal ein halbes Jahr im Magen belassen werden, da es sonst zu Komplikationen wie Schleimhautveränderungen, Leckage des Ballons, Darmverschluss oder Perforationen kommen kann. Die Patienten müssen deshalb auch in enger ärztlicher Kontrolle bleiben. Wir bieten diese Methode als Alternative für Patienten an, wo eine Kontraindikation für ein Magenband besteht. |
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Das Gastric Pacing In der Magenwand befinden sich Muskel, die sich rhythmisch zusammenziehen können, daraus resultieren peristaltische Wellen im Magen, die den Speisebrei weitertransportieren und durchmischen. Bei dieser Methode werden die Muskeln durch kleinste Stromstösse gereizt und die Anzahl der peristaltischen Wellen nimmt zu. Dadurch wird jedoch auch ein Sättigungsgefühl suggeriert, der Patient isst weniger. Die Stromstöße kommen von einem Generator, wie wir ihn beim Herzschrittmacher kennen. Dieser wird unter die Haut gelegt. Diese neue Methode wird von uns im Rahmen einer weltweit ersten Anwendungsstudie durchgeführt. Hinweis Bei einem BMI von über 38 werden die Kosten von der Krankenkasse getragen, bei einem BMI ab 35 müssen Adipositas-bedingte Folgeerkrankungen nachweisbar sein, unter diesem Maß ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse fraglich. Um Ärger aus dem Weg zu gehen empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse vor dem Eingriff |
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